50 Affen auf der Flucht

Tagebuch der Ausbrecher-Könige
Ja, Affen sind schlau und verdammt neugierig. Umso spannender finden sie es, wenn es irgendwo Neues zu entdecken gibt. So geschehen in dieser Woche im Affenwald: Nach einem heftigen Gewitter sahen sie nachts ihre Chance gekommen. Ein umgestürzter Baum genügte ihnen, um einen perfiden Plan in die Tat umzusetzen: "Lasst uns doch mal schauen, was es da draußen in der Welt noch so alles gibt!"

Gesagt, getan! Bis zu 50 Affen – so machte zumindest schnell das Gerücht die Runde – flitzten über den Sicherheitszaun hinweg, um ganz Thüringen ins Chaos zu stürzen! Von Sondershausen über Gera bis Eisenach überfielen sie einen Obstladen nach dem anderen und erpressten die Besitzer mit vorgehaltenen Bananen zur Herausgabe ihrer Vorräte. Als Tatobjekt wurde später eine seilbahnkabel-ähnliche Schnur sichergestellt die die Tiere per Räuberleiter erklommen hatten. Der vermeintliche Anführer der Ausbrecher grunzte bei seiner Vernehmung, er hätte diese zuvor an einem Baum festgemacht und mit gekonntem Wurf an einem anderen außerhalb des Geheges eingehakt. Die Ermittler kamen den Ganoven bei Ihrer Suche durch herumliegende abgenagte Walnussschalen auf die Spur.

Das stimmt natürlich alles so nicht ganz. Da ist beim Schreiben wohl etwas die Fantasie mit uns durchgegangen. Was wirklich geschah: Nach einem schweren Sturm gelang es einigen wenigen Affen, den Sicherheitszaun des Parks zu überwinden und einen kleinen Ausflug in die nähere Umgebung zu machen. Affenwald-Chef Silvio Dietzel erfuhr morgens um 6:30 Uhr davon, dass ein Autofahrer freilaufende Affen gesehen hatte und war 15 Minuten später vor Ort. Eine Stunde später waren bereits alle Tiere wieder eingefangen und auf dem Weg zurück in den Affenwald. Jetzt gilt es erst mal, die Sturmschäden wieder zu beseitigen und alle Sicherheitsmaßnahmen auf den Prüfstand zu stellen.

Aber keine Angst: Die Ausbrecher müssen jetzt nicht mit mehrjährigen Gefängnisstrafen rechnen – sie wurden stattdessen mit einem leckeren Mahl verwöhnt und freuen sich eigentlich, wieder zuhause bei ihren Kumpels zu sein.

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